Montag, 25. April 2011

Frauenquoten

Hier und da habe ich mich zu antifeministischen Unverschämtheiten hinreißen lassen. Deshalb möchte ich die Angelegenheit wiedergutmachen. Ich werde mich Sascha Lobo anschließen und eine verbindliche Frauenquote von 50% für meine Blogroll einführen. Mangels Lesern kann ich aber die Leser nicht darüber mitbestimmen lassen.

Die Frauenquote aus dem ersten Entwurf beträgt 33.33%.

Wir fügen den Blog von Andrea Diener zur Blogroll hinzu. Die Frauenquote beträgt jetzt 40%. Wenn ich frech wäre, würde ich noch die beiden anderen Blogs von Frau Diener hinzufügen. Dann hätte ich die Soll-Frauenquote von 50% erreicht. Dann würde Frau Diener drei Positionen in meiner Blogroll belegen. Arne Hoffmann nennt solche Frauen Goldröcke. Auf diese Art erfülle ich zwar formal die Forderung der Soll-Frauenquote, hintergehe aber den Sinn der Forderung, mehr Frauen in meine Blogroll aufzunehmen. Statt der drei Positionen, die die eine Frau Diener belegt, hätten drei Frauen diese Positionen besetzen können. Goldröcketum akzeptiere ich nicht.

Die Frauenquote beträgt jetzt immer noch 40%. Um diese zu erhöhen, kann man Frauen hinzufügen, kann aber auch Männer streichen. Deshalb streiche ich feynsinn. Die Frauenquote beträgt jetzt 44.44%.

Derzeit bezieht sich die Diskussion um die Frauenquote nur auf eine kleine Schar gutsituierter Damen. Sollte die Frauenquote aber in Bereichen eingeführt werden, in denen es nur sehr wenig qualifizierte Frauen gibt, ist das Entfernen von Männern die einzige Möglichkeit, die Soll-Frauenquote zu erreichen. Viele Ingenieur-Disziplinen sind fast reine Männerdomänen. In diesen Bereichen bedeutet die Einführung der Frauenquote offene Männerdiskriminierung. Stellen wir uns einmal vor, für Spezialisten für Computersicherheit soll eine verbindliche Frauenquote von 50% gelten. Nur 5% der hinreichend qualifizierten Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt seien aber weiblich. Dann können nur 5.26% der männlichen Spezialisten auf dem Gebiet der Computersicherheit beschäftigt werden. Für die übrigen 94.74% gilt Beschäftigungsverbot. Eine 50%-ige Frauenquote bedeutet ja, daß für jeden Mann, der eine Anstellung finden will, es eine Frau geben muß, die angestellt werden muß. Gibt es zuwenig geeignete Frauen, findet entweder die Masse der männlichen Bewerber keine der Qualifikation entsprechende Anstellung, oder es müssen unqualifizierte Bewerberinnen angestellt werden. Letztere werden gern Quoten-Frauen genannt.

Wißt ihr was? Quoten sind dummes Zeug. Quoten wären allerhöchstens dann gerechtfertigt, wenn die begünstigte Gruppe tatsächlich benachteiligt wäre. Würden weibliche Computersicherheits-Spezialisten unter vergleichbaren Bedingungen entschieden häufiger arbeitslos sein als der Durchschnitt der Computersicherheits-Spezialisten, dann würde ich vielleicht von Benachteiligung reden. Daß Frauen tatsächlich von Arbeitgebern benachteiligt werden, müßte aber erst nachgewiesen werden. Vergessen wir also den eingangs aufgestellten Vorsatz, eine 50%-ige Frauenquote in der Blogroll einzuhalten! Überhaupt sind Arne Hoffmanns Argumente in dieser Frage überzeugender als Anne Roths.

Aber Frau Diener wird trotzdem in die Blogroll aufgenommen. Ihr sollt nicht denken, sie wäre nur Quotenfrau gewesen, also nur deswegen aufgenommen worden, damit fefe oder Spiegelfechter in der Blogroll verbleiben können. Die Dinge, über die sie schreibt, sind zwar nicht wichtig und weltbewegend, werden aber interessant behandelt. feynsinn bleibt natürlich auch in der Blogroll.

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